„An hartnäckigen Schmerzen in der Schulter oder im Rücken kann das Kiefergelenk schuld sein. Durch ungleiche Bisshöhen oder nächtliches Zähneknirschen entsteht Druck, der sich auf entfernter liegende Gelenke und Sehnen überträgt“, berichtet der Nachrichtensender n-tv in seinem Gesundheitsmagazin. Ob das Kiefergelenk gestört ist, ließe sich mit einem einfachen Test herausfinden: „Ist der Mund geöffnet, sollten drei Knöchel (Zeige- bis Ringfinger) übereinander in den Mund passen. Wenn nicht, deute das auf eine eingeschränkte Funktion des Kiefers hin, zitiert n-tv aus der Zeitschrift „Naturarzt“.
„Es ist sicher zu begrüßen, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren“, betont Dr. med. dent. Markus Gau. Er konzentriert sich seit vielen Jahren auf die Diagnose und Therapie der craniomandibulären Dysfunktion (CMD) und weiß: „Viele Betroffene leiden jahrelang unter teils gravierenden Beschwerden. Ein Selbsttest kann nur ein erster Hinweis sein. Auch wenn der Selbstversuch nicht auf CMD hindeutet, bedeutet das – leider – keine Entwarnung.“ Zu vielschichtig und individuell ausgeprägt sind die Symptome und Ursachen der craniomandibulären Dysfunktion.
So reichen die Symptome von Schwindel über Tinnitus bis zu Migräne und chronischen Knieschmerzen. Auslöser für die Fehlstellung des Kiefers können schon eine nicht optimal angepasste Füllung, falsch positionierter Zahnersatz oder Zahnlücken sein. „Nur der spezialisierte Zahnarzt kann CMD sicher diagnostizieren und eine ganzheitliche Therapie anbieten“, betont der Zahnmediziner.