Antibiotika gelten als hilfreiche Therapieunterstützung bei entzündlich bedingtem Knochenabbau (Parodontitis). Dagegen stehen Erkenntnisse, dass die Bakterien in den tiefen Zahnfleischtaschen resistent werden können, also durch viele Antibiotika nicht mehr abgetötet werden.
Die Poliklinik für Parodontologie der Universität Gießen wertete deshalb Befunde erkrankter Patienten aus zwölf Jahren aus.

Dr. Stefan Gau: „Die Forscher wollten herausfinden, ob Alter, Rauchen oder vorherige Krankenhausaufenthalte erkennbare Auswirkungen auf Resistenzen haben.“
Acht wichtige Antibiotika wurden untersucht. „Zu den wichtigen Erkenntnissen gehört für uns, dass ältere Menschen viel häufiger resistent werden. Auch bei den Jüngeren bis zu 40 Jahren hat leider fast jeder Zehnte bereits eine Resistenz entwickelt.“

Die Praxis Gau setzt weiterhin auf Vorbeugung: Denn wer gar nicht erst eine Zahnfleischentzündung entwickelt, braucht auch keine Antibiotika. „Antibiotika können Leben retten. Wir sollten sie deshalb sparsam und klug einsetzen.“ Bei Zahnfleischproblemen gebe es andere, geeignete Möglichkeiten.