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29. September 2023: Diabetes bei Zahnlücken: Ein „guter Biss“ schützt

Diabetes bei Zahnlücken

Diabetes und Zahnlücken – auf den ersten Blick hat das scheinbar nichts miteinander zu tun. Auf den zweiten Blick umso mehr, wie eine aktuelle US-amerikanische Forschungsarbeit zeigt.

Die Studie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen fehlenden Zähnen und dem Blutzuckerspiegel. „Die Ergebnisse sind interessant für alle Menschen mit erhöhtem Blutzuckerspiegel und Diabetes“, betont Dr. Stefan Gau.

Demnach könne eine falsche Bisslage, auch Okklusion genannt, Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel haben. Die Okklusion bezieht sich auf die Art und Weise, wie die Zähne aufeinander beißen. „Wenn die Zähne nicht richtig ausgerichtet sind, kann dies zu Problemen führen. Die Studie zeigt, dass ein falscher Biss den Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen kann, insbesondere bei Menschen mit Diabetes.“

„Wir wissen bereits, dass ein Anstieg des Blutzuckerspiegels um nur ein Prozent mit einem 40-prozentigen Anstieg der Sterblichkeit verbunden ist“, erklärt Dr. Markus Gau. „Die Studie zeigt nun, dass ein schlechteres Kauen wegen fehlender Backenzähne einen deutlich höheren Blutzuckerspiegel bedeutet, nämlich um fast zwei Prozent.“

Vermutlich seien mehrere Faktoren im Spiel: „Die Studie weist darauf hin, dass sich Menschen mit Kauproblemen weniger ballaststoffreich ernähren. Zugleich ist es offenbar so, dass durch das Kauen die Verdauung und auch die Insulinausschüttung angeregt wird“, so Dr. Stefan Gau. „Beides hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken.“

Nicht zuletzt würde gutes Kauen das Sättigungsgefühl steigern. Die Forschungsergebnisse deuten also insgesamt darauf hin, dass ein „guter Biss“ helfen könne, den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten. „Auch dadurch hat eine gute Zahngesundheit Einfluss auf den Gesamtzustand des Körpers.“